Seriöser Beauceron-Züchter

Worauf Sie unbedingt achten sollten

Kein Züchter wird jemals von sich behaupten, nicht seriös zu züchten. Doch wie kann ein Welpenkäufer selbst prüfen, ob ein Züchter vertrauenswürdig ist?

Massgebend für die Beauceronzucht ist das Herkunftsland Frankreich

Für die Beauceronzucht ist vor allem Frankreich massgeblich. Dort unterliegt die Hundezucht der Kontrolle des Landwirtschaftsministeriums. Die Verantwortung für den Zuchtstandard und die Zuchtvorschriften wurde an die Société Centrale Canin übertragen. Der 1901 gegründete Rasseklub "Les Amis du Beauceron" betreut unter dem Dach der Société Centrale Canin den Beauceron. Der Rasseklub ist für den Standard des Beaucerons zuständig. Dieser Standard ist 1963 vom der Fédération Cynologique Internationale (FCI)  endgültig anerkannt worden.


Woran erkenne ich einen seriösen Züchter?

Ein seriöser Beauceron-Züchter folgt klar definierten, internationalen Zuchtstandards, die sicherstellen, dass die Gesundheit und das Wohl des Hundes stets im Vordergrund stehen. In der Schweiz müssen alle Zuchthunde ein hinterlegtes DNA-Profil haben, um die Herkunft nachzuweisen. Züchter, die sich an diese Vorgaben halten, garantieren nicht nur gesunde, sondern auch gut sozialisiere Welpen. FCI-anerkannte Abstammungsnachweise sind der Beweis für eine korrekte Zuchtlinie. Darüber hinaus sollten seriöse Züchter transparent in der Kommunikation sein und Ihnen Einblick in die Zuchtmethoden und die Gesundheitschecks der Elterntiere geben

1. Administratives

 
  • Beide Elterntiere verfügen über FCI-anerkannte Abstammungsurkunden, die das FCI-Logo sowie die Logos der FCI-Mitglieder und -Vertragspartner tragen. In der Schweiz ist die Schweizerische Kynologische Gesellschaft (SKG) das einzige Mitglied der FCI.
  • Für in der Schweiz gezüchtete Beaucerons sind zusätzlich das SKG-Logo auf den Abstammungsurkunden vermerkt.
  • Bei Hunden aus dem Ausland sind die Abstammungsurkunden neben dem FCI-Logo auch mit dem Logo des jeweiligen Mitgliedsverbands versehen. Eine vollständige Liste der anerkannten FCI-Mitgliedsverbände finden Sie im Verzeichnis „Mitglieder und Vertragspartner der FCI“.
  • Der Züchter führt eine detaillierte Dokumentation der Welpenaufzucht im Zwingerbuch, einschliesslich regelmässiger Gewichtskontrollen und Gesundheitsvorsorgemaßnahmen wie Entwurmung und anderen relevanten Massnahmen.
  • In der Schweiz können Beaucerons nur dann die Zuchtzulassung erhalten, wenn sie vom SKBF oder der SKG anerkannt sind. Nur Nachkommen dieser „angekörten“ Beaucerons erhalten eine FCI-anerkannte Abstammungsurkunde.
  •  Die FCI anerkennt die Abstammungsurkunden von Mitglieds- und Vertragspartnern sowie vom Kennel Club (Grossbritannien) und dem American Kennel Club (AKC).
   
  • Folgende Organisationen sind nicht Mitglieder der FCI, und deren ausgestellte Abstammungsurkunden werden vom SKBF und der SKG nicht anerkannt:
     
      Schweizer Rassehunde Zuchtverband (SRZ)
      Schweizerischer Kynologischer Bund (SKB)
      United Kennel Clubs International e.V. (UCI)
      Rassehunde-Zucht Verband Deutschland e. V. (RZVD)
 

2. Zuchtstätte und Aufzucht

 
  • Die Zuchtstätte erfüllt alle Anforderungen des Rasseklubs hinsichtlich der räumlichen und Haltungsbedingungen und wird regelmässig vom SKBF kontrolliert.
 
  • Der Züchter fördert die Entwicklung der Welpen, indem er ihnen abwechslungsreiche Ausläufe und vielfältige soziale Kontakte mit Menschen und anderen Tieren ermöglicht.
 
  • Die Welpen werden frühzeitig an verschiedene Umwelteinflüsse gewöhnt, wie z. B. Autofahren, das Leben in Siedlungen, städtische Umgebungen, Verkehr sowie den Umgang mit anderen Haustieren.
 
  • Bei der Wurfabnahme werden sowohl die Welpen als auch die Mutterhündin von geschulten Klubfunktionären auf ihren Allgemeinzustand, Entwurmungen, Impfungen, Chips und den Standard überprüft. Oft lassen Züchter zudem ein Gesundheitsattest vom Tierarzt ausstellen. Diese Unterlagen, zusammen mit der Abstammungsurkunde, werden dem Welpenkäufer übergeben.
 

 3. Engagement und Weiterbildung

 
  • Der Züchter ist aktiv im Rasseklub engagiert, besucht regelmäßig Ausstellungen und Arbeitsprüfungen und nimmt an Weiterbildungen der SKG, der SC-Akademie, Certodog sowie an internen Schulungen des Klubs teil.
 

 




Zuchtzulassung: Diese Bedingungen müssen erfüllt sein

  • Für die Zucht ist ein HD-Befund von einer FCI-anerkannten Auswertungsstelle erforderlich. In der Schweiz werden nur die HD-Kommissionen der Universitäten Bern und Zürich anerkannt. Der SKBF akzeptiert für Zweitgutachten auch die HD-Kommission des Französischen Rasseklubs „Les Amis du Beauceron“. Andere HD-Auswertungen werden vom SKBF und der SKG nicht für Zuchttiere anerkannt. Die Auswertungsresultate werden auf unserer Webseite bei den Zuchttieren veröffentlicht.

  • Zuchthunde müssen die Wesensprüfung beim SKBF oder der SKG erfolgreich ablegen.

  • Zuchthunde müssen eine Exterieurbeurteilung durch einen von der FCI anerkannten Rassespezialisten bestehen. Eine Liste der im SKBF für die Zuchtzulassung anerkannten Rassespezialisten finden Sie im Richterverzeichnis.

  • In der Schweiz muss für jeden Zuchthund das DNA-Profil bei der Zuchtkommission und der SKG registriert werden.

Ein Züchter zeigt Ihnen auf Anfrage gerne die Originale der Atteste.


Ist eine FCI-anerkannte Abstammungsurkunde erforderlich?

Ja, wenn Sie mit Ihrem Beauceron an internationalen Hundeausstellungen teilnehmen oder ohne Einschränkungen an Hundesport-Prüfungen, vielleicht sogar an Meisterschaften, mitmachen möchten.

Ja, wenn Ihnen eine seriöse und zukunftsorientierte Zucht gesunder, wesensfester und typischer Beaucerons wichtig ist, sollten Sie nur Züchter unterstützen, die sich verpflichten, die international gültigen Regeln der FCI einzuhalten. Die Fédération Cynologique Internationale (FCI) ist die weltweite Organisation der Kynologie. Die FCI hat derzeit  98 Mitglieds- und Vertragspartnerländer
(jeweils nur ein Verband pro Land). Diese Länder stellen ihre eigenen, von der FCI anerkannten Ahnentafeln aus und bilden die Richter aus.

So erkennst du einen seriösen Zuchtverband oder Rasseklub

  • Der Rasseklub / Zuchtverband ist international vernetzt und Mitglied eines von der FCI anerkannten Dachverbands.
  • Sein Zuchtreglement und die Zuchtdaten sind öffentlich einsehbar, ebenso wie das Zuchtbuch / Hundestammbuch.
  • Die Vorsorgeuntersuchungen zur Gesundheit der Rasse entsprechen internationalen Standards.
  • Der Klub beschäftigt Rassespezialisten und ausgebildete Kynologen.

 Ist ein Nachweis der Reinrassigkeit erforderlich?

  • Nein, ein separater Reinrassigkeitsnachweis ist nicht nötig. FCI-anerkannte Abstammungsnachweise gelten als Beweis für die angegebene Herkunft. Bei berechtigten Zweifeln an der Abstammung kann die Zuchtkommission eine Eltern-Nachkommen-Analyse anhand der hinterlegten DNA-Profile durchführen.